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Geschichte

Der Cane Corso ist ein antiker italienischer Molosser, der vom heute ausgestorbenen Canis pugnacis abstammt. Man glaubt, dass in früheren Zeiten dieser historisch römische Molosser zwei sehr unterschiedliche Rassen hervorbrachte. Einerseits gab es den massiven/schweren Hund, der heute besser bekannt ist als der Mastino Neapolitano. Anderseits hatte man einen größeren, leichteren und somit agileren Mastiff, der heute bekannt ist als der Cane Corso. Der Cane Corso wurde hauptsächlich zur Großwildjagd wie Wildschweine, Wölfe oder Bären eingesetzt.
Über die Jahre hinweg, diente der Cane Corso immer als Wachhund auf den oft abgelegenen Höfen und half den Bauern das Vieh zum Weideplatz und wieder zurück zu treiben. Dort diente der Cane Corso als Schutz der Herde 

gegen Wölfe, Bären und Viehräuber. Zudem begleitete der Cane Corso die Bauern zu den oft weit entfernten Märkten. Hierbei sollte der Cane Corso, sowohl die Bauern als auch das Vieh vor wilden Tieren und Räubern schützen.
Am meisten Verbreitet war der Cane Corso zunächst im südlichen Italien, im Reich der damaligen zwei Sizilien. Dort war der Erhalt der Rasse durch seine große Nützlichkeit gesichert.
 
Im 19. Jahrhundert und zwischen den beiden Weltkriegen erfreute sich die Rasse aufgrund der aufstrebenden Landwirtschaft an großer Beliebtheit. Nach dem 2. Weltkrieg wurden Bauernhöfe immer mehr modernisiert, weshalb die Bauern immer seltener Hunde wie den Cane Corso brauchten. Daher nahm die Anzahl der Rassevertreter stetig ab und die Rasse stand vor dem Aussterben. Glücklicherweise gab es noch einige wenige Cane Corsi im Süden Italiens, wo man noch Wert auf traditionelle Arbeit legte. Dort lebte die Rasse Cane Corso weiter. Man verdankt es diesen wenigen Familien, dass die Vorfahren der Rasse überlebten.
 
1950 schrieb Prof. Giovanni Bonatti in Büchern und Artikeln über den Cane Corso und war davon überzeugt, dass einige Cane Corsi in der Region von Apulien überlebt haben.
 
1970/80 machte eine Gruppe von Italienern den ersten Schritte um die Rasse neu zu etablieren und schaffte einen Rasse-Standard. Diese Gruppe gründete die "Societa Amatori Cane Corso" (SACC). 1987 bewilligte der Rasseausschuss der SACC den Rasse-Standard, der von Dr. Morsiani verfasst wurde.
 
1994 akzeptiere der ENCI (italienischer Dachverband) den Cane Corso Italiano als vierzehnte italienische Rasse.
 
1996 wurde die Rasse Cane Corso offiziell vom FCI anerkannt.
 
Besitzer, Züchter und Kenner der Rasse beschreiben den Cane Corso als unheimlich mutig, intelligent, einfach zu trainieren, gefällig und sehr territorial.
 
Auch heute noch wird der Cane Corso oft als Schutz von Haus und Hof eingesetzt. Auch im Personenschutzdienst und bei der Fährtensuche ist die Rasse immer häufiger anzutreffen.
Nichtsdestotrotz findet der Cane Corso in der heutigen Zeit seine Verwendung in erster Linie als Familienhund. Dort passt er sich sehr gut in sein Menschenrudel ein und bleibt dort doch immer unübersehbar. Als geborener Wächter braucht der Cane Corso sich oftmals nur zu zeigen, um eine Situation zu klären.
 
Gerade wegen seiner ursprünglichen Aufgabe ist der Schutztrieb dieser Rasse nicht zu unterschätzen. Einmal in sein Rudel eingelebt, würde er alles für den Schutz seiner Familie tun. Daher ist der Schutztrieb frühzeitig zu maßregeln, falls dieser nicht im Schutzdient ausgelebt werden soll.
 
Der Cane Corso zeigt sich oftmals eher zurückhaltend gegenüber Fremden, hat er jedoch jemanden in sein Herz geschlossen, bleibt er diesem immer treu.
 
Bei der Erziehung sollte einem Bewusst sein, dass der Cane Corso zwar sehr wissbegierig ist, aber auch seinen eigenen Sturkopf hat. Da ist es oftmals ganz normal, wenn der Cane Corso erst nach mehrmaligen Rufen auf das Kommando reagiert. Mit liebevoller Konsequenz sollte ein Cane Corso jedoch gut zu erziehen sein. Was man aber nie außer Acht lassen sollte, ist die Körpermasse eines ausgewachsenen Cane Corsos. Bei unerwarteten Situationen sollte man diese trotzdem im Griff haben können.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Cane Corso ein absolut liebevoller Trampel ist, der gerade im Welpen und Junghundalter große Probleme beim bremsen hat und somit häufig mal etwas überrennt.
 
Zu Artgenossen kann der Cane Corso mit guter Sozialiersung ein sehr spielerisches Verhältnis haben, jedoch sagt man gerade den Rüden nach, dass diese oftmals große Schwierigkeiten mit anderen Rüden haben. Auch das ist natürlich von Hund zu Hund verschieden.
 
Zuletzt sei gesagt, dass der Cane Corso wie viele andere Molosser auch, erst mit ca. 3 Jahren ausgewachsen ist, sowohl körperlich als auch im Geiste. Dadurch macht diese Rasse oftmals mehrere Pubertätsphasen durch. Wenn man diese jedoch konsequent durchhält, hat man einen wirklich treuen Begleiter fürs Leben gefunden. Vielleicht ist der Cane Corso aufgrund seiner Sturheit und seines Schutztriebes kein Anfängerhund. Jedoch haben wir Cane Corso Besitzer alle etwas gemeinsam - wir hatten alle irgendwann unseren ersten Cane Corso. Mit Herz, klarem Verstand, liebevoller Konsequenz und viel Geduld, lernt man schnell den Cane Corso zu verstehen und hat tatsächlich in diesen Hunden einen tapferen Freund fürs Leben.

Die   "Bibel" des Cane Corsos, welche jeder  (zukünftige) Cane Corso Besitzer haben sollte ist:  Il Cane Corso von Fernando Casolino/Stefano Gandolfi. Dies ist die englische Übersetzung des  originalen italinieschen Buches "Il Cane Corso" (R.Carosio).

Bild links & mittig: Basir; Bild rechts: Basir & Eltern 

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